Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)


Rößel
Typ:Kreisstadt
Landkr.:Rößel
Reg. Bez.:Allenstein
im/in:östlich des Rheinfluß
bei:83 km südöstl. von Königsberg
Einw.:5.058Mtb: 1992 -3KK-Ri: 2
pol. Name:
Reszel
Alte Ortsnamen:
Rissel - Namensänderung vor 1785
Rössel - Feststellung der Schreibweise nach 1785
Bem:
Gegr. 1337. Kirchen,Schulen,Kr. Haus, Brauerei,Sägewerk,Ziegelei,Fabriken...

Weitere Ortsinformationen

Orts-ID 59436
Deutsche Ortsbezeichnung (Stand 1.9.1939) Rößel
Vorletzte deutsche Ortsbezeichnung (vor der Umbenennung 1938) Rössel
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung Reszel
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung (Lautschrift)
Gemeinde, Bezeichnung Stand 1.9.1939 Rößel
Kirchspiel, Bezeichnung Stand 1.9.1939 Rößel
Kreis Rößel (Kreis)
Kreiszugehörigkeit nach 1945
Messtischblatt-Nr. 19092
Lage in Messtischblatt 0       Lage in Messtischblatt - Legende
Messtischblatt-Jahr 1938
Einwohnerzahl, (Stand 1939) 5058
Bemerkungen aus der deutschen Zeit 1337 im Anschluß an die um hundert Jahre ältere Burg gegründet. Der Name der Stadt ist wohl dem nahe gelegenen Preußendorf Resil entlehnt, das noch in Urkunden des 18. Jahrhunderts "Alt-Rößel" genannt wird. In dem alten Stadtkern (113 m über NN) liegt inmitten der sich rechtwinklig kreuzenden Straßen der rechteckige Marktplatz mit dem stattlichen Rathaus (1815/16 nach dem großen Stadtbrand von 1806 ohne Hakenbuden neu errichtet), das ein Uhrtürmchen ziert. Burg mit mächtigem Bergfried und Wehrgang sowie Reste der alten Stadtmauer mit Gefängnisturm erhalten. Erinnerungsstücke an die wechselvolle Geschichte der Stadt und wertvolle Sammlungen von altermländischem Hausrat, Münzen und kirchlichen Kunstwerken zeigte das Heimatmuseum im Schloß.

Kirchen: Kath. Pfarrkirche im Ordensstil mit hohem Turm und reich gegliedertem Ostgiebel. Innere Ausstattung der dreischiffigen Hallenkirche nach dem Großbrand im Empirestil mit Werken Rößeler Künstler (Biereichel, Peucker, Christian und Bernhard Schmidt); 1926 - 1931 Ausmalung durch Kunstmaler Georg Masuth, Rößel; kunstvolle Schmiedearbeiten, reichhaltiges Pfarrarchiv mit zahlreichen Urkunden und wertvollen alten Büchern. Augustinerkloster mit Johanniskirche (Gymnasialkirche), nach 1631 Jesuitenkolleg, aus dem sich das Staatl. Gymnasium entwickelte. Evangelische Kirche im Südflügel des Schlosses. Kloster der Schwestern von der Hl. Katharina, die seit 1869 Krankenpflege im angegliederten St.-Joseph-Krankenhaus ausüben. Missionshaus der Pallottiner mit Konvikt Philippinum und St. Bruno. Schulen: Staatl. Gymnasium (humanistisch bis 1937, dann Oberschule), städt. höhere Mädchen-(Mittel-)schule, Taubstummenanstalt 1881 - 1936 (danach Mädchen-Erziehungsheim), kath. und ev. Volksschule, städt. Berufsschule, Landwirtschaftsschule (Bäuerliche Werkschule).

Industrie: 2 Maschinenfabriken (Fest und Elias), Betonwarenfabrik (J. Witt), Mineralwasserfabriken (Peto-Parschau/Trox), Brauerei (Kowalski), später Biergroßhandlung mit Niederlage ostpr. Brauereien, Mühlen (A. Gramberg-Burgmühle, Siedlungsmühle: R. Wichmann, Stadtmühle: F. Zielke, sp. O. Walker), Sägewerk (Fest), Ziegelei (Gramberg). Hotels und zahlreiche Gaststätten. Jugendherberge (23 Betten, 7 Notlager). Sommerbadeanstalt. Durch Anschluß an die Eisenbahnstrecke Schlobitten - Angerburg i. J. 1908 in Bischdorf Anschluß an die Hauptstrecke Thorn - Insterburg. Busverbindungen nach Bischofsburg und Seeburg über Lautern, nach Sensburg über Heiligelinde, nach Korschen (zur besseren Verbindung mit Königsberg und Berlin).
Wanderwege: Gang durch die Grund zur Freilichtbühne, zur Damerau (Wäldchen mit Vergnügungsplatz für Sommerfeste). Fahrt in die seen- und waldreiche Landschaft der Umgebung: nach Heiligelinde (Wallfahrtsort), nach Legienen (See mit Kur- und Waldhaus "Rößeler Bär", Stadtwald mit Naturdenkmälern), zum Schloß Loßainen (Neubarock). Flächengröße: 2336,5 ha. Einwohnerzahl 1925: 4235, davon 3161 kath., 1044 ev., 20 Juden. 1939: 5058 E., 1941: 5270. In der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt 614, in Industrie und Handwerk 2027, in Handel und Verkehr 769; davon beruflich selbständig 759, mithelfende Angehörige 152, Beamte und Angestellte 647, Arbeiter 2493. Bürgermeister: Franz Masuhr. Sitz eines Amtsgerichts. Landgericht: Bartenstein.

Quelle: Erwin Poschmann "Der Kreis Rößel", 4. Auflage, 1993;
Herausgeber: Heimatbund des Kreises Rößel.
Bemerkungen aus der Zeit nach 1945
weitere Bemerkungen
Staatszugehörigkeit polnisch
Existenz Der Siedlungsplatz existiert
zusätzliche Informationen
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s.
- Roessel_Kurzinfo.pdf
- Lebenslauf Pater_Gilbert_Bock_OCap.
- Lebenslauf Pfarrer i. R. Anton Thiel
- Rößel, Unterkunftsnachweis.pdf
Weitere Links
Landsmannschaftliche Kontakte Egbert Neubauer
Nordparkweg 29
41462 Neuss
Kreisvertreter
kreisgemeinschaft-roessel (at) gmx.de
Nordparkweg 29
41462 Neuss
http://www.ostpreussen.de/lo/mitglieder/die-39-heimatkreisgemeinschaften/roessel.html