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Bild-ID | 765 | |
Bild-Fremd-ID | B1, 2a | |
Titel | Barten, Schloss | |
Titel (polnisch) | Barciany, zamek | |
Beschreibung | Auf dem Platz einer prussischen Fliehburg am Flüßchen Liebe (Liwna) ließen die Ordensritter der Komturei Brandenburg 100 m südöstlich der bis dahin vorhandenen Holz-Erde-Befestigung, die 1311 erstmals erwähnt wurde, 1325-1347 eine der damals typischen Wehranlagen in Backstein auf Feldsteinsockel anlegen. Am Anfang war sie Sitz von Vögten, ab 1353 von Pflegern. Unter Hochmeister Winrich von Kniprode plante man 1377, den Platz zur Residenz einer neuen Komturei zu erheben, was einen monumentalen Ausbau zur Folge hatte. Gegen 1390 gab man das Vorhaben aber wieder auf. Der später berühmte Heinrich von Plauen residierte hier 1402-1406 als Pfleger der Komturei Rhein, der das Gebiet von 1393-1420 unterstand. Schon zu Beginn des Städtekrieges (1454-1466) wurde das Ordensschloß stark beschädigt, danach aber wieder aufgebaut. Wegen seiner finanziellen Probleme mußte der Orden die Burg 1480 verpfänden. Ab 1533 beherbergte sie den Amtshauptmann und ab 1842 war es Mittelpunkt eines privaten Gutes. Im Osten der Anlage befindet sich der 18 m hohe Hauptflügel mit Torweg, errichtet ca. 1380-1390. Er enthielt im Hauptgeschoß die Kapelle mit geplantem sechszackigem Sterngewölbe, deren Spitzbogenfenster – rechte Seite – großenteils zugemauert sind, und den geplanten Kapitelsaal – linke Seite. Unter dem Dach erkennt man die Schießscharten des Wehrgangs und in Sichthöhe die schießschartenähnlichen Fenster des Kellergeschosses. Zu beiden Seiten des Eingangs erstrecken sich Räume mit Kreuzgewölben, deren Rippen aus profilierten Backsteinen erhalten sind, südlich vom Torweg die Küche. Im Hausmeisterstübchen nördlich des Durchgangs befand sich der zentrale Heißluftofen, der vor allem den Kapitelsaal beheizte. Während der Errichtung des Nordflügels wurde der große Ausbau bereits wieder gestoppt. Deshalb setzte man auf das schon fertige Erdgeschoß nur noch ein Wohnstockwerk für den Pfleger auf, dessen Räume mit einer Holzgalerie verbunden wurden, die diesen Teil des Hofes umgab. Beim Brand 1915 stürzten die Zwischendecken und Gewölbe ein und wurden danach vereinfacht wiederhergestellt. Die Giebel an den Schmalseiten blieben erhalten. Anstelle des Westflügels errichtete man zu herzoglicher Zeit 1583 unter Leitung des Baumeisters Blasius Berwart aus Königsberg einen Speicher. An der südlichen Mauer, die als Wand eines nicht mehr gebauten Flügels dienen sollte, installierte man im 18. Jahrhundert Wirtschaftsgebäude. Von den ursprünglich zwei zylindrischen Türmen ist nur noch der nordöstliche erhalten. Er ist so niedrig, weil er nicht mehr dazu diente, Wurfgeschosse auf den Feind zu schleudern, sondern das Vorfeld mit Feuerwaffen kleineren Kalibers, den "Hakenbüchsen", beschießen sollte. Hier sieht man, wie die fortschreitende Waffentechnik die Architektur der Wehrbauten beeinflußte. Im Unterbau des Turm befindet sich eine abgelegene kleine Zelle, bei der man aufgrund spezifischer Öffnungen in Wänden und Gewölbe die Folterkammer vermutet. Im 1. Weltkrieg brannte 1915 der Nordflügel aus und nach dem 2. Weltkrieg wurde hier der Sitz eines Staatsgutes installiert. | |
Autor | unbekannt | |
Aufnahmedatum | 1925 | |
Geographische Lage | ? | |
Ort | [49965] Barten Kr. Rastenburg, Stadt | Ortsinfo |
Quelle | [26] Bildarchiv der Kreisgemeinschaft Rastenburg | |
Fremd-ID | B1, 2a | |
Bezugsmöglichkeit | siehe Einsteller | |
Einsteller | Edith Kaes, edith (dot) kaes (at) t-online (dot) de | |
zugeordnet zu Themen/Objekten: | Barten, Gut | |
Letzte Änderung | 2015-11-14 |